Sorgen um den WDR


Ich gehöre zu den Menschen, die in den letzten Jahren voller Überzeugung ihren Fernseher abgeschafft haben.

Seitdem verpasse ich, wie Rosamunde sich Einen von der Palme pilchert. Auch wußte ich bis vor Kurzem nicht, wer Helene Fischer ist – und verstehe heute nicht, wieso sie einen >bizarr-schmierigen Moderatoren-Darsteller heiraten möchte.

Ich vermisse nicht Privatsender wie RTL2, die gepflegte Volksverhetzung betreiben, indem sie arme Menschen gegeneinander aufstacheln. Aber: ich mache mir große Sorgen um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk! Denn man kann gar nicht genug betonen, wie wichtig es ist, Medien zu haben, die sich nicht gemein machen mit den wirtschaftlichen Interessen von privaten Firmen und Organisationen.

Immer wieder äuge ich via Youtube auf ARD, ZDF und die „Dritten“ und bisweilen freue ich mich, wenn Magazine, wie „Panorama“ investigativen Journalismus bieten und Sendungen, wie „plusminus“ halbwegs neutrale Produktinformationen.

Dann kommen leider zunehmend Phasen der Verzweiflung, wenn ich bemerke, dass Sabine heute Günter heißt und weiterhin nur als Abschußrampe für neoliberalen Dummsprech dient. Oder, wenn ich beobachten muß, wie das „heute-journal“ >nachweislich Fakten verdreht – beziehungsweise, fast täglich: Nachrichten verheimlicht (z.B. aktuell die Demonstrationen gegen Poroschenko in der Ukraine).

Was ich jedoch heute gesehen habe, hat in mir Emotionen hervorgerufen, die ich noch nicht so richtig einordnen kann:

  • es ist kein Zorn – denn dazu ist das Gebotene viel zu dümmlich
  • es ist keine Erheiterung – denn dazu sind die verbreiteten Unwahrheiten viel zu heftig
  • es ist keine Trauer – denn dazu ist die Reichweite für den folgenden Unsinn viel zu gering

Ich will mich auch gar nicht inhaltlich mit diesem kompletten Nonsens auseinandersetzen. Wer, zum Beispiel, immer noch nicht weiß, dass vor drei Jahren unsere Großbanken gerettet wurden und keinesfalls „die Griechen“, der ist, mit Verlaub: ein Idiot. Da gibt es >nichts mehr aufzuklären und auch nichts mehr zu erklären.

Meine eigene Sprachlosigkeit werde ich dadurch kaschieren, dass ich einen fremden Kommentar zu dem Video aus Youtube hierher kopiere:

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Doch jetzt heißt es: „Kräftig durchatmen und bis zum Schluß durchhalten!“ Denn, es geht los:

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9 Gedanken zu „Sorgen um den WDR

  1. Hier hat sich der WDR keinen Gefallen getan. Es kommt einfach viel zu peinlich rüber, wie verkrampft man hier auf jung machen will.

    Die Frage die sich hier stellt ist, ob gebührenfinanzierter Rundfunk auch unbedingt jeder social media Welle hinterherlaufen muß. Oder ob es nicht intelligentere Möglichkeiten gibt, sich einer Zielgruppe zu nähern die von alleine nicht mehr das dargebotene Angebot konsumieren möchte.

    MfG Bruns

  2. Das ist übel. Ich weiß ja nicht, ob man damit Menschen zwischen 20–30 ansprechen kann. Auf mich wirkt es extrem billig. Vielleicht ist es das auch. Aufgesetzt, beleidigend und zugleich informationslos.

  3. Lieber Herr Meyer,

    ich dachte zuerst, der Youtube-Film sei schlecht gemachte Satire. Dann habe ich mir die anderen Filme angesehen, die der WDR in seinem neuen sogenannten YT-Channel produziert hat. Das Ganze wirkt wie Pseudo-Kabarett für Neoliberale. der WDR kann sich hier nicht mit dem Begriff SATIRE rausreden. So weiß ich nicht, was mehr Übelkeit bei mir hervorruft: der ekelhafte Inhalt, oder die anbiederende Aufmachung!?

    Grüße
    Ahlmann

  4. Herr Meier Se haben wat janz Entscheidendes verjessen: ed ess Karnaval! Do dorf jeder Jeck sinne Unsinn zum Besten jevve. Man muß do tolerant sin.

Herzlichen Dank für Ihren Kommentar!