Vorsicht: Schnallen Sie sich diese Woche gut an!


Die Woche, die heute, am 15. September beginnt, kann eine der heißesten Börsenwochen dieses Jahres werden! Gleich drei nacheinander folgende Ereignisse haben das Zeug dazu, „die Märkte“ kräftig durcheinander zu wirbeln:

.

Mittwoch, 17.9.2014

Am Dienstag und Mittwoch tagt der Offenmarktausschuß der amerikanischen FED, das sogenannte Federal Open Market Committee. Nach dieser Sitzung wird  am Mittwoch um 20 Uhr bekannt gegeben, ob sich bei den US-Zinsen etwas ändern wird. Nicht wenige Marktteilnehmer erwarten, dass die FED ab diesem Mittwoch beginnen könnte, ihre Zinspolitik zu ändern, sprich: die Zinssätze zaghaft zu erhöhen.

Dies würde wohl dazu führen, dass der US-Dollar, der in den letzten Wochen ohnehin zur Stärke tendierte, kräftig nach oben gehen würde.

Da die EZB vor wenigen Tagen die Zinsen gesenkt und ein Geldfluten der Märkte angekündigt hat, könnte durch die verbesserten Zinsen in den USA ein massiver Kapitalstrom in Richtung US-Dollarraum beginnen. Dies würde die deflationären Tendenzen im Euroraum einmal mehr verschärfen.

Die ersten Folgen dieser beginnenden Deflation sind bereits heute ablesbar an den Preisen für Öl und sonstige Rohstoffe. Auch der Gold- und Silberpreis könnten erstmal einen Dämpfer bekommen. Es wäre nur noch eine Frage der Zeit, bis die kräftig gestiegenen Aktienmärkte ebenfalls reagieren würden (und beachten Sie: die wirtschaftlichen Abkühlungen aufgrund der zweifelhaften EU-Sanktionen gegen Rußland sind hierbei wohl noch gar nicht eingepreist!).

Der Ölpreis (Brent) als Indikator für Wirtschaftsabkühlung und Deflation...?

Der Ölpreis (Brent) als Indikator für Wirtschaftsabkühlung und Deflation…? // Quelle: http://www.comdirect.de

.

Donnerstag, 18.9.2014

Schottland stimmt über eine Unabhängigkeit von Großbritannien ab. Sollte das Ergebnis für die Briten „falsch“ ausgehen (fast alle Ölreserven- und Förderanlagen Großbritanniens liegen in Schottland), würde das britische Pfund regelrecht kollabieren und der US-Dollar als „Fluchtwährung“ nochmals nach oben gedrückt werden.

Umgekehrt würde ein schottisches „Nein“ zur Unabhänigkeit wohl zu einer Entlastungsrallye beim Pfund führen und die angelsächsische Welt wäre vorerst wieder „in Ordnung“… Doch bereits am Tag darauf droht weiteres Unheil:

.

Freitag, 19.9.2014

Es ist „Hexensabbat“ – An den drei größten Derivatebörsen der Welt laufen an diesem Tag zeitgleich Kontrakte aus:

  • an der CME und CBOT in Chicago, wo Hauptsächlich Währungen, der S&P 500 und US-amerikanische Anleihen gehandelt werden,
  • an der Frankfurter Eurex, wo der Handel mit Futures und Optionen auf Aktien blüht und
  • an der „Korea Exchange KRX“ in Busan, Südkorea, wo ebenfalls Futures und Optionen auf verschiedenste Aktien und Indizes gehandelt werden

An den Hexensabbat-Tagen, die in der Regel viermal im Jahr stattfinden, sind die Umsätze an den Derivatebörsen extrem hoch. Da die Marktteilnehmer unter Zugzwang stehen und dringend handeln müssen (denn ihre Kontrakte laufen ja aus), sind die Kursbewegungen an solchen Tagen kaum kalkulierbar und häufig geradezu erratisch.

.

Plunge Protection Team macht Überstunden

Sollte sich in dieser Woche eine solche Abfolge von extrem marktbewegenden Meldungen ergeben, so hätte das „Plunge Protection Team“ alle Hände voll zu tun. Bei diesem Team handelt es sich um eine Arbeitsgruppe unter direkter Führung des US-Präsidenten, die an Börsen-Crash-Tagen mäßigend auf die Märkte einwirken, sprich: sie manipulieren soll. Die Manipulationen des Plunge Protection Teams finden in der Regel durch bewusste Aktienkäufe statt, die die Aktienkurse stützen sollen. Gegen eine mittlere bis schwere Panik an den Derivatemärkten kann die „Expertengruppe“ aber wohl kaum etwas ausrichten.

.

Es wird spannend und interessant

Selten bietet eine Woche so viele konkrete Anlässe, um größere Abstürze bei den Rohstoffpreisen, bei Aktien und bei diversen Währungen (Euro, GBP) auszulösen. Dass dabei die Edelmetalle Gold und Silber kurzfristig ebenfalls deutlich in die Knie gehen könnten, versteht sich beinahe von selbst – schließlich lässt sich oft genug beobachten, dass wenige Tage vor Negativereignissen der Goldpreis auf „geheimnisvolle Weise“ auffallend zur Schwäche neigt…

.

Rechtlicher Hinweis: Die vorliegende Analyse stellt ausschließlich die Meinung des Autors dar. Sie dient ausschließlich zu Informationszwecken. Sie stellt weder eine Finanz- /Anlageberatung noch eine Handelsaufforderung dar. Insbesondere stellt sie keine Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Finanzprodukten jedweder Art dar. Das Agieren an der Börse ist mit Risiken verbunden. Verluste, Totalverluste bis hin zu Nachschusszahlungen (je nach Produkttyp) liegen im Bereich des Möglichen. Die vorliegende Ausarbeitung wurde nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, dennoch bleibt festzuhalten, dass sich Einschätzungen jederzeit auch als falsch herausstellen können. Eine Haftung für Schäden aller Art, insbesondere für Vermögensschäden, die durch das Heran- oder Nichtheranziehen dieser Analyse möglicherweise auf Nutzerseite entstehen könnten, ist zur Gänze ausgeschlossen.

Ein Gedanke zu „Vorsicht: Schnallen Sie sich diese Woche gut an!

  1. Hallo Herr Meyer
    Glaube eher an Erholungsrallyes wegen positiver Abstimmung in Schottland. Kann hier in der Londoner City gut beobachten wie Propaganda gegen die Unabhängigkeit gemacht wir. Die Presse schießt aus vollen Rohren! Da werden sich die Schotten schon RICHTIG *g* entscheiden.

    MfG
    Andreas Bachmann

Herzlichen Dank für Ihren Kommentar!